Die Gründe dafür, dass die Meinung von Influencern in Social Media so geschätzt wird, sind vielzählig: Influencer können einen Expertenstatus haben, Prominente sein, Sympathie ausstrahlen, eine freundschaftlich wirkende Beziehung zu ihren Fans aufbauen oder sogar als Idol wahrgenommen werden. Was sie alle gemeinsam haben? Riesiges Vertrauen seitens der Fangemeinde.
Genau dieses Vertrauen, zusammen mit der hohen Reichweite, machen sich Unternehmen zunutze, wenn sie Influencer-Marketing betreiben. Das große Ziel von Unternehmen, die Influencer-Marketing betreiben, ist es, die Wertigkeit und Glaubwürdigkeit ihrer Markenbotschaft zu erhöhen.
Vorteile und Chancen von Influencer-Marketing
Zu den größten Chancen, die sich Unternehmen durch Influencer-Marketing versprechen, zählen die enorme Reichweite, das Vertrauen, natürliches Product-Placement und das Erreichen “verloren geglaubter” Zielgruppen. Bei allen Vorteilen muss allerdings auch bedacht werden, dass Influencer-Marketing, wenn nicht gut durchdacht, schnell nach hinten losgehen kann. Was Unternehmen, die Influencer-Marketing betreiben wollen, deshalb unbedingt beachten müssen, erfahren Sie weiter unten. Zunächst schauen wir uns aber die Vorteile von Influencer-Marketing an:
1. Die enorme Reichweite von Influencern
Besonders wegen den enorm hohen Reichweiten von Influencern nutzen bereits viele Unternehmen Influencer-Marketing, um ihre Markenbotschaften zu verbreiten.
Neben den Influencer-Riesen mit Millionen-Reichweite können aber auch Kooperationen mit Micro-Influencern einen erheblichen Nutzen bieten. Hierbei ist auffällig, dass die Interaktionsrate meistens sogar höher ist als bei den Influencer-Riesen. Daneben sind Micro-Influencer auch deutlich kosteneffizienter.
Deutschlands 5 größte Influencer sind aktuell:
- Toni Kroos
- Mesut Özil
- Lisa und Lena
- Pia Wurtzbach
- Bastian Schweinsteiger
2. Das Vertrauen in Influencer ist riesig
Auch das Vertrauen in Influencer liefert einen der Hauptgründe für Influencer-Marketing. Dadurch, dass sie auf einer sehr persönlichen Ebene mit ihren Followern kommunizieren und interagieren, wirken gesponserte Posts meist nicht wie plumpe Werbung.
Im Gegenteil: Durch die persönliche Note von Influencern wirken sie wie ehrliche Empfehlungen, die man guten Freunden geben würde. Das erreichen sie beispielsweise, indem sie einen direkten Bezug zwischen beworbenem Produkt und eigenen Erfahrungen und Erlebnissen herstellen.
Wie überzeugend diese Produktempfehlungen sind, zeigt der Social-Media-Atlas 2022. Von 3.500 Befragten haben sich 31% mindestens einmal bei Youtube vor einem Kauf über Produkte und Dienstleistungen informiert, auf Facebook waren es immernoch 24% und bei Instagram 21%.
Gerade weil die Meinung von Influencern so einen hohen Stellenwert einnimmt, wird das Influencer-Marketing zunehmend auch kritisch betrachtet. Die EU-Initiative klicksafe macht jährlich am Safer Internet Day unter dem internationalen Motto “Together for a better internet” auf die Gefahren im Netz für Kinder und Jugendliche aufmerksam.
3. Natürliches Product-Placement
Eine positive Einstellung zu einem Produkt bzw. einer Marke zu haben, ist die Grundlage, auf der Käufe beruhen. Gut ausgewählte Influencer können enorm dazu beitragen, dass ein Produkt bzw. eine Marke bei der Community in einem guten Licht erscheint. Auch wenn hierdurch noch nicht unbedingt Kaufentscheidungen ausgelöst werden, ist der erste Schritt getan: Das Produkt bzw. die Marke bleibt der Zielgruppe positiv im Gedächtnis.
4. Erreichen von verloren geglaubten Zielgruppen
Die Zielgruppe, von der wir hier sprechen, ist unter anderem die bereits angesprochene Generation Z. Da ihre Mitglieder quasi mit Social Media aufgewachsen sind, fühlen sie sich in dieser „Welt“ am wohlsten. Werbung, die dort durch Influencer platziert wurde, spricht sie um einiges effektiver an als traditionelle Werbung.
5. Von der Influencer Empfehlung zum Kaufimpuls
Dank der stetigen Weiterentwicklung von Social Media können die von Influencern empfohlenen Produkte heutzutage sogar direkt über die meisten Plattformen gekauft werden. In Zeiten, in denen Onlinehandel immer präsenter ist und Käufe am liebsten schnell über das Smartphone getätigt werden, ist es für Marken sehr lukrativ, den Kaufprozess von der Empfehlung zum tatsächlichen Kauf so kurz und bequem wie möglich zu gestalten.
Alles super also im Influencer-Land, oder? Naja fast. Denn – wie so oft – müssen auch auf dem Weg zu erfolgreichem Influencer-Marketing ein paar Hürden genommen werden.
Herausforderungen und Risiken im Influencer-Marketing
1. Die Wahl der richtigen Influencer
Ein Erfolgsfaktor, der über die Wirkung von Influencer-Marketing entscheidet, ist die Auswahl der richtigen Influencer. Diese müssen unbedingt sorgfältig und mit Bedacht gewählt werden. Dabei muss nicht nur berücksichtigt werden, inwiefern sich die Befürwortung eines Produktes/einer Dienstleistung in das Portfolio der Influencer integrieren lässt. Der Influencer spricht Tausende von Followern an, daher sollte es hier eine möglichst große Schnittmenge mit der eigenen Zielgruppe geben.
Für das Unternehmen ist das wichtig, weil die Influencer als direkte Markenbotschafter des Unternehmens auftreten. Können sie die Botschaft nicht glaubhaft vermitteln und vertreten, kann das sogar negative Auswirkungen haben.
Doch die Harmonie zwischen Influencern und Unternehmen ist nicht nur aus Sicht des Unternehmens wichtig. Die Folge von Werbung für ein „unpassendes“ Produkt kann ebenfalls die Glaubwürdigkeit der Influencer beschädigen.
Ein gegenseitiges Kennenlernen ist – nach einer umfangreichen Recherche – also für beide Seiten von Vorteil. Und zwar bevor es zu einer Kooperation kommt.
Die passenden Influencer zu finden, ist gar nicht so einfach. Hilfestellung liefert unser Artikel über die besten Tools für die Influencer-Recherche.
2. Die Aktivität des Influencers
Worauf bei der Wahl des Influencers außerdem geachtet werden sollte, ist die Aktivität des Influencers. Damit ist nicht gemeint, wie regelmäßig die Story oder der Feed gefüllt wird, sondern vielmehr wie viele sonstige Kollaborationen der Influencer eingeht.
Hierbei gilt wie so oft das Prinzip “weniger ist mehr”. Denn je mehr Kollaborationen der gewählte Influencer eingeht, desto eher verwässert die eigene Marke neben den vielen anderen. Außerdem sollte auch auf die Art der Kooperation geachtet werden. Macht ein Influencer für zwei ähnliche Produkte Werbung, leidet der Erfolg der Kampagne vielleicht darunter. Wird ein Produkt beworben, das im Kontrast zum eigenen Produkt steht, leidet die Glaubwürdigkeit des Influencers darunter und auch die Reputation der eigenen Marke.
3. Die Zusammenarbeit mit Influencern
Nachdem die Wahl auf einen oder mehrere Influencer gefallen ist, sollten gemeinsam Absprachen bezüglich der Präsentation des beworbenen Produkts getroffen werden. Im Idealfall läuft das so ab, dass weder Unternehmen noch Influencer alleine den kompletten Ablauf bestimmen.
Unternehmen sollten Influencer nicht allzu sehr einschränken, geschweige denn ihnen Worte in den Mund legen, da sie sich selbst treu bleiben müssen. Ansonsten können sie schnell als unglaubwürdig wahrgenommen werden. Sich zurückzulehnen und den Influencer mal machen lassen funktioniert aber auch nicht – immerhin soll ja die richtige Botschaft transportiert werden. Es gilt also, das richtige Maß zu finden.
Es ist ratsam, sich die Vorgehensweise genau anzuschauen, die die ausgewählten Influencer bisher bei gesponserten Posts verfolgt haben. Daran angelehnt können einige Ideen entwickelt werden.
Es ist unumgänglich, sich im Vorfeld mit den Influencern auf ein gemeinsames Konzept zu verständigen. So wird ihnen eine grobe Richtung vorgegeben, während sie immer noch über genug Spielraum verfügen, um die Werbebotschaft auf ihre Community zuzuschneiden. Es ist auch gängige Praxis, dass die Influencer den Content vorbereiten und der Marke senden, bevor sie es auf ihren sozialen Medien ausspielen.
Tipp: Wenn Influencer dringend von einer Idee abraten, sollte das beauftragende Unternehmen nicht versuchen, sie davon zu überzeugen. Es sollte den mittlerweile sehr professionell arbeitenden Influencern in diesem Punkt vertrauen, da sie selbst ihre Community am besten kennen.
Fazit
Die Möglichkeiten, die Influencer-Marketing Unternehmen bietet, sind riesig – aber ebenso die damit verbundenen Risiken und Herausforderungen.
Dieses Marketinginstrument richtig einzusetzen, bedeutet, eine sorgfältige Auswahl der Influencer zu treffen und ihnen genug Spielraum für eine authentische Ansprache ihrer Community zu ermöglichen – und trotzdem die Markenbotschaft zu kommunizieren.
Kennen Sie übrigens schon unser neues Magazin CORPORATE NEWSROOM 6? In der sechsten Ausgabe geht es neben vielen Trendthemen wie z.B. der Einführung eines Newsrooms oder Podcasts für die interne Kommunikation auch um Corporate-Influencer und wie diese zum Unternehmenserfolg beitragen können.
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