Junge Menschen der Generation Z steigen nach und nach in den Arbeitswelt ein. Deswegen beschäftigen Unternehmen heute Mitarbeiter*innen aus bis zu vier Generationen. Jede der Generationen hat unterschiedliche Anforderungen an den Arbeitsplatz. Damit Unternehmen trotz der vielfältigen Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Belegschaft effektiv kommunizieren und gleichzeitig gute Mitarbeitende gewinnen, halten und binden können, müssen sie innovativer sein als je zuvor.

Wir haben fünf Tipps zusammengestellt, wie Sie ein besserer Arbeitgeber für Ihre Mehrgenerationen-Belegschaft sein können.

Wer sind Millennials und Generation Z?

Laut dem PEW Research Center werden Millennials als die Generation definiert, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurde. Über diese Generation wird viel diskutiert, denn einerseits macht sie die Mehrheit der heutigen Arbeitskraft aus, andererseits revolutioniert sie auch die Art, wie wir arbeiten. Millennials sind mobiler als jede andere Generation vor ihnen, sie lehnen traditionelle, von oben herab gesteuerte Unternehmensstrukturen ab, und verlangen nach Mitbestimmung am Arbeitsplatz.

Millennials und Generation Z Definition
Unternehmen beschäftigen Menschen aus bis zu vier Generationen. Millennials und Generation Z werden die Arbeitswelt der Zukunft jedoch weitestgehend gestalten.

Die Generation Z sind die ultimativen Digital Natives. Sie suchen mehr als andere Generationen vor ihnen Feedback, denn schon von klein auf sind sie daran gewöhnt. Sie wuchsen in einer Ära von Start-ups und Crowdsourcing auf und haben eine hohe Zahl an Selbstständigen unter sich. 

Dieser Entwicklung ist es zu schulden, dass Unternehmen ihre Bemühungen steigern müssen, ihre Arbeitskräfte zu unterstützen. Denn die heutige Arbeiterschaft besteht nicht nur aus fünf Generationen – und hat deshalb Anforderungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten – sondern zeigt auch immer weniger Engagement für ihre Arbeit. Die Unternehmen müssen bessere Arbeitgeber sein als jemals zuvor, um eine Balance zwischen den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter*innen und der Verbesserung ihres Erwerbs zu erreichen, Mitarbeiter*innen zu halten und zu motivieren.

1. Unternehmenswerte kommunizieren und leben

Die treibende Kraft hinter der Motivation von Generation Z sind finanzielle Vergütung und Karriereförderungen, mehr noch als bei anderen Generation vor ihnen. Sie wollen Sicherheit und finanzielle Stabilität, aber auch viel Freizeit und somit eine klare Trennung von Privatleben und Beruf.

In Zeiten von Personalmangel müssen Unternehmen mehr bieten als Homeoffice, Obstkörbe und flexible Arbeitszeiten. Junge Menschen der Generation Z wechseln häufiger den Job als andere Generationen, oft, weil sie sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren. Laut dem Deloitte Millennial Survey sind sich 42 Prozent der Millennials und sogar 54 Prozent der Generation Z sicher, dass sie ihren aktuellen Arbeitgeber in den nächsten zwei Jahren verlassen werden.

Um diese neuen Arbeitskräfte zu motivieren, müssen Unternehmen also nicht nur besondere finanzielle Anreize und karrierefördernde Maßnahmen bieten. Sie müssen vor allem auch darauf achten, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die allen Generationen gerecht wird.

Millennials und Generation Z sind die ultimativen Digital Natives

Millennials und junge Menschen der Generation Z sind beispielsweise echte Naturliebhaber. Klimaschutz ist laut Deloitte Millennials Survey deren größte Sorge: Je rund ein Drittel geben an, darüber am meisten beunruhigt zu sein. Wie unterstützt Ihr Unternehmen also den Klimaschutz? Welche Initiativen gibt es und wie können Millennials und Generation Z ihren Teil dazu beitragen? Diese Werte zu kommunizieren und Taten folgen zu lassen ist wichtig für diese Generationen.

Und auch wenn man es vielleicht nicht glauben möchte, jungen Menschen der Gen Z ist Familie äußerst wichtig. 51 Prozent der Generation Z hegen den Wunsch nach Familie und liegen damit im internationalen Vergleich vorn. Umfangreiche Konzepte, wie Familie und Job zusammen funktionieren können, werden Millennials und Generation Z also überzeugen. Kommunizieren Sie diese doch beispielsweise über echte Geschichten Ihrer Mitarbeitenden. Das ist authentischer und zeigt, was Ihr Unternehmen den Mitarbeiter*innen und deren Familien ermöglicht.

2. Digitalisierung in allen Bereichen priorisieren

Mit dem demografischen Wandel innerhalb der Arbeiterschaft steigt auch die Notwendigkeit, soziale und digitale Technologien zu integrieren. Während Millennials und Gen Z diese Technologien verlangen, kämpfen sie gleichzeitig auch mit der Ablenkung, die diese verursachen.

Generation Z und Millennials können kaum noch ohne Social Media
Laut dem Deloitte Millennials Survey wollen Millennials und Generation Z kaum noch auf Soziale Netzwerke verzichten. Sie sind sich aber auch immer mehr der negativen Effekte bewusst.

Mit dem Eintritt der Generation Z in die Arbeitswelt ist folgende Tatsache unvermeidlich: Die Zukunft ist vernetzt und Unternehmen müssen die Bedürfnisse der Digital-Native-Generation erfüllen.

Diese Generation wird sich immer mehr ausbreiten, an verschiedenen Standorten arbeiten und Karriere im Ausland machen wollen. Sie ist vielfältiger und will 24 Stunden am Tag in Verbindung bleiben. Arbeitgeber, die die deutlichen Vorteile der Nutzung digitaler Technologien erkennen, werden daher mehr Erfolg haben, junge Menschen auch zu halten.

Die Möglichkeiten der interne Kommunikation müssen für diese Generationen weit über die Nutzung von Facebook oder Intranets hinausgehen. Die Zukunft des Arbeitsplatzes wird mobil sein und Roboter und virtuelle Realitäten einschließen.

Während digitale Geräte und Automatisierung Vorteile in der Produktivität, Erreichbarkeit und Zeit versprechen, ist die dunkle Seite dieser Entwicklung die Tatsache, dass Social Networking Millennials und Generation Z sehr zerstreuen und ablenken. Ständig Facebook, Twitter und Instagram zu checken, lenkt Arbeiter von ihren täglichen Aufgaben am Arbeitsplatz ab.

Untersuchungen deuten darauf hin, dass wir bis zu 25 Minuten brauchen, um eine Aufgabe wieder aufzunehmen von der wir unterbrochen wurden. Eine Studie von CareerBuilder zeigt zusätzlich auf, dass die drei häufigsten Ablenkungen am Arbeitsplatz Nachrichten schreiben, das Internet und Klatsch sind.

Neben dem Internet, Handys und Kollegen gibt es sehr viele Reize am heutigen Arbeitsplatz. Man kann leicht erkennen, dass Angestellte abgelenkt werden.

Rosemary Haefner, Personalleiterin bei CareerBuilder

Zusätzlich zeigen Studien, dass sich die Aufmerksamkeitsspanne der Gen Z auf 8 Sekunden verkürzt hat und sie sich nicht über einen längeren Zeitraum konzentrieren können. Jedoch könnte das auch nur ein Mythos sein. Denn andere Studien haben herausgefunden, dass die Gen Z über einen so genannten hochempfindlichen „8-Sekunden-Filter” verfügt. Laut dieser Theorie wuchs die Gen Z mit einem uneingeschränkten Zugang zu Informationen auf, und kann deshalb extreme Mengen an Informationen in kurzer Zeit filtern. Mit Informationen die ihnen wertvoll erscheinen gehen sie engagiert und konzentriert um.

Die Herausforderung für Unternehmen in den nächsten Jahren wird die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen Effizienz und Ablenkung durch moderne Technologien sein. Mitarbeiterkommunikation sollte sich nicht nur auf Soziale Medien und ähnliche Werkzeuge stützen, sondern geprüfte und kuratierte Kanäle nutzen, die interaktiv und schnell sein können, und gleichzeitig eine effektive unternehmensweite Vermittlung von (geprüften) Informationen sichern. Mitarbeiter*innen sollten nicht mehr als 5 bis 10 Minuten täglich benötigen, um relevante Kommunikation und Information über ihren Arbeitsplatz und Organisation zu sehen und zu verstehen.

Laut einer Studie über Generation Z in der Arbeitswelt sagen über 90 Prozent, dass Technologie die Jobwahl bei gleichen Stellenangeboten beeinflussen würde. 80 Prozent gaben an, dass sie gern mit der innovativsten und modernsten Technik arbeiten möchten.

Arbeitsplatztechnologien der Gen Z
Arbeitgeber müssen sich auf die steigenden Anforderungen von jungen Generationen im Bereich Technologie und Digitalisierung einstellen. (Quelle: The Gen Z Effect)

Betrachtet man die Möglichkeiten der Kommunikation innerhalb eines Unternehmens, dann sind Mitarbeiter-Apps und moderne Intranets für diese Generationen die beste Wahl. Sie sind von vornherein mobil gedacht und erfüllen somit das wichtige Bedürfnis der Millennials und GenZs, immer darauf zugreifen zu können. Außerdem können sie die Lücke zwischen den Kollegen ohne und denen mit Schreibtischarbeitsplatz schließen. Und das über ein Gerät, ohne das die jungen Generationen nicht mehr leben wollen: das Smartphone.

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3. Führungspositionen für Millennials und Gen Z neu denken

Ein Viertel aller Millennials im Berufsleben wird mit dem Eintritt ins Rentenalter der Baby Boomers und der Ankunft der Gen Z auf dem Arbeitsmarkt in leitende Positionen aufsteigen. Doch immer noch fühlen sich Millennials schlecht vorbereitet auf diesen Wandel. Auch wenn die Generation der Millennials die höchsten Raten an Hochschulabschlüssen hat, fühlen sie sich nicht gewappnet, Konflikte zu lösen, zu verhandeln und Andere zu führen.

Ein wichtiger Grund, warum vor allem auch Millennials und Generation Z immer weniger Lust auf Führungspositionen haben, ist der Fakt, dass ihnen Zeit mit der Familie und Freunden oft wichtiger ist als eine leitende Position in der Arbeitwelt. Dass das Führen für die meisten viele Überstunden, Arbeit mit nach Hause nehmen und ständig unter Beobachtung stehen bedeutet, macht diese Positionen vor allem für die freiheitsliebende Generation Z sehr unattraktiv.

Und weil für Millennials und Gen Z nicht mehr die starre Karriereleiter, sondern flexibel gedachte Aufstiegsmöglichkeiten wichtig sind, die ihnen den nötigen Freiraum lassen, sollten Unternehmen unbedingt ihre Führungsmuster überdenken. Oft sind vor allem auch Fachlaufbahnen für junge Menschen viel attraktiver, in denen sie sich mit viel Flexibilität verwirklichen können.

Eine von vielen Lösungen könnte sein, Millennials und Generation Z nach und nach mehr Verantwortung zu geben, zunächst also Führung in einem sicheren Umfeld zu testen. So können sich die jungen Mitarbeitenden zum Beispiel über schwierige Projektarbeit behaupten und sehen, dass viel Mitbestimmung auch ihren Werten von sinnvoller Arbeit entspricht. Unternehmen können auf diese Weise außerdem besser herausfinden, wer wirklich für eine Führungsposition geeignet ist.

Letztendlich muss das angestaubte Bild von Führung neu gestaltet werden, wenn junge Menschen für leitende Positionen begeistert werden sollen. Von geteilten Führungspositionen für mehr Flexibilität über flachere Hierarchien bis hin zu dezentralen Teams und Agilität gibt es viele Möglichkeiten und Konzepte, Führung neu zu denken.

4. Persönlichen Kontakt nicht zu kurz kommen lassen

Nur 55 Prozent der Arbeiter aller Abteilungen und Funktionen weltweit geben ihren Organisation gute Noten für effektive Zusammenarbeit. Dies ist eine traurige Zahl in Bezug auf die Tatsache, dass Generation Z und Millennials Dialoge und Feedback in der Arbeitswelt nicht nur suchen, sondern regelrecht verlangen. 

„Gen Z-Arbeiter sehen ‚Mitarbeiter die gern zusammenarbeiten’ als die Art von Kollegen, die ihnen helfen würde, ihre beste Arbeit zu leisten, gleich neben Mitarbeitern die genauso hart arbeiten wie sie selbst. Unternehmen die der Arbeitgeber der Wahl sein wollen, müssen die digitale Revolution nutzen und die richtigen Technologien, Werkzeuge und Prozesse für Ihre Mitarbeiter zur Verfügung stellen.

Jim Link, Personalleiter bei Randstad North America

Während Unterhaltungen und Feedback digital sein können, ist das Gerücht, dass jüngere Generationen persönliche Gespräche nicht schätzen würde, unwahr. Ungefähr 4 von 10 Arbeitern ziehen ein persönliches Gespräch und Teamarbeit Meetings, E-Mails und Textnachrichten vor.

Die Herausforderung der nächsten Jahre wird es deshalb sein, den Bedarf nach Technologie mit der Möglichkeit zur persönlichen Interaktion zu verbinden.

5. Hohe Stressbelastungen bekämpfen

Future Workplace hat analysiert, dass Stress für Millennials und Gen Z das größte Hindernis in der Leistungssteigerung sind. 37 Prozent der Generation Z und 39 Prozent der Millennials fühlen sich durch Stress und Anzeichen von Burn-out in ihrer Entwicklung am Arbeitsplatz behindert.

Stress gilt als die „Epidemie des 21. Jahrhunderts” und kostet die Wirtschaft jedes Jahr mehrere Milliarden Euro. Warum das? Stress verursacht Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Schwindelgefühl und Müdigkeit.

Dies führt einerseits dazu, dass Angestellte weniger konzentriert und dadurch unproduktiver sind, andererseits ergeben sich höhere Gesundheitskosten und mehr Krankentage. 52 Prozent aller Angestellten haben sich in der Vergangenheit aufgrund von Stress krank gemeldet und mehr als 80 Prozent aller Arbeitsunfälle passieren aufgrund stressbedingter Müdigkeit.

Der wichtigste Arbeitsplatzvorteil ist in diesem Zusammenhang deshalb für viele Flexibilität am Arbeitsplatz. 75 Prozent der Angestellten (und 74 Prozent der Arbeitslosen) werteten Flexibilität als Top-Vorteil. Flexible Arbeitszeiten, mehr Urlaub und längere Pausen können Wunder wirken und Ihr Unternehmen wird langfristig von diesen Maßnahmen profitieren.

Was sollten wir alle daraus lernen?

Arbeitgeber müssen in Zukunft noch flexibler und bereitwilliger sein, sich auf die kommenden Generationen einzulassen. Die wichtigsten Maßnahmen, um eine Arbeitsumgebung für Millennials und Gen Z vorzubereiten, sind:

  • Zusammenarbeit: Kooperationswerkzeuge sind der Schlüssel, um das Bedürfnis der Millennials und Gen Z nach Kommunikation und Integration in Arbeitsabläufe einzubinden und deren Leistung zu steigern.
  • Karriereförderung: Entwicklungsmöglichkeiten für beide Generationen zu schaffen, die ihr Engagement und ihre Verbindung zu Ihrem Unternehmen gewährleisten, helfen, hohe Wechselraten zu vermeiden und Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern.
  • Finanzielle Stabilität: Schaffen Sie Anerkennung und Belohnungen, die Ihren Mitarbeiter*innen finanzielle Sicherheit geben und langfristig Ihrem Unternehmen nützen.
  • Technologie: Integrieren Sie digitale Technologien, die die Wünsche von Generation Z nach Vernetzung und Zusammenarbeit befriedigen, eine höhere Produktivität sicherstellen und helfen, Ablenkungen in der Arbeitswelt und darüber hinaus zu kontrollieren.
  • Management-Training: Entwicklungsinitiativen und Schulungen helfen Ihnen dabei, hohe Wechselraten zu vermeiden und unterstützen Ihre Mitarbeitende darin, ihr gesamtes Potenzial zu entfalten. Vor allem Millennials profitieren von der Ausbildung zu Führungskräften, sozialen Kompetenzen und Erweiterung ihres Könnens.
  • Work-Life Balance: Work-Life-Programme helfen jungen Generationen, Stress zu bewältigen und damit ihre Produktivität zu steigern sowie Kosten für das Unternehmen zu minimieren.

Weitere Tipps und Infos, wie Sie effektiv mit Ihren Mitarbeiter*innen aller Generationen kommunizieren können, finden Sie auch in unserem Leitfaden „9 Wege mit jeder Generation in Ihrer Organisation zu kommunizieren". Jetzt hier herunterladen!

Was ist ihr Eindruck zur Generation Z in der Arbeitswelt? Schreiben Sie uns ihre Eindrücke und Erfahrungen in unserer LinkedIn-Gruppe für interne Kommunikatoren.

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Liebe Leser*innen,

wir bei Staffbase verwenden seit November 2020 den Genderstern in unseren deutschsprachigen Blog-Texten. Wenn das bei diesem Artikel noch nicht der Fall ist, handelt es sich dabei um einen älteren Text, der vor der Einführung der gendergerechten Sprache erstellt wurde.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!