In den Zeiten des digitalen Wandels ist kaum ein Unternehmen mehr sicher. Selbst Konzerne, die ihr Geld nicht direkt im Internet oder mit Internettechnologien verdienen, sehen sich immer stärker gefordert. Dabei ist ein Wandel auf der Ebene des gesamten Unternehmens erforderlich. Kleinere Änderungen in einzelnen Abteilungen oder sogenannte Think Tanks allein reichen einfach nicht aus. Wie das Geschäftsleben in der heutigen Zeit funktioniert, wird auf fundamentale Art und Weise infrage gestellt, was einen Strukturwandel für immer mehr Unternehmen bedeutet.

Unternehmensweite Veränderungen erwirken

Think Tanks, die lange als Kreativzentren vieler Unternehmen galten, sind einfach nicht zeitgemäß, um sich dem digitalen Wandel erfolgreich zu stellen. Denn die Ideen, die in diesen Innovationszentren entwickelt werden, schaffen es meist nicht, in der Praxis realisiert zu werden. Von der HR- bis hin zur Finanzabteilung werden innovative Ideen solange durch die einzelnen Abteilungen der Unternehmen geschleust, bis nicht mehr viel von ihnen übrig ist.

Zu viele Abteilungen sind damit beschäftigt, den Status Quo zu schützen und stellen sich damit als echte Innovationsbremse heraus. Ein ganzheitliches, unternehmensweites Umdenken ist daher angesagt. Dass alle Abteilungen gemeinsam die gleiche Marschrichtung im Sinne des Unternehmens anpeilen, ist jedoch leichter gesagt als getan.

Dabei ist nicht nur eine klare Vision der Führungsebene erforderlich. Vielmehr muss das Managementteam auch einen detaillierten Plan entwickeln, wie sich diese Vision mit Leben füllen lässt und die eigenen Mitarbeiter für das gemeinsame Unternehmensziel begeistert werden können. Das Innovationsdenken darf sich also nicht mehr nur auf eine einzige Abteilung in einem Unternehmen beschränken, sondern muss das gesamte Handeln und Denken des Konzerns bestimmen. Führungspersönlichkeiten zu finden, die den unbedingten Willen zur positiven Veränderung auf einem solch hohen Niveau verinnerlicht haben, wird somit zu einer weiteren Herausforderung für die Konzerne.

Führungskräfte und Mitarbeiter müssen umdenken

Der digitale Wandel verlangt also auch den Führungskräften selbst ganz neue Fähigkeiten ab. Während Effizienz in der Vergangenheit einer der wichtigsten Unternehmenswerte war, steht das Innovationsvermögen der Konzerne nun im Vordergrund. Denn sonst werden die Konzerne aus vielen Branchen einfach auf der Strecke bleiben.

Das beste Beispiel dafür ist die Autoindustrie. Car-Sharing entwickelt sich zum neuen Trend. Immer weniger Verbraucher besitzen ein eigenes Auto und in Zukunft ist zu erwarten, dass die Automobile der nächsten Generation sich sogar selbst steuern werden. Wer da also weiterhin auf eine möglichst effiziente Produktion der bestehenden Automodelle setzt, hat schon verloren. Vielmehr geht es darum, diese Branche komplett neu zu erfinden, um so mit dem geänderten Konsumverhalten der Verbraucher Schritt halten zu können.

Demnach werden Unternehmenskulturen der Zukunft vielmehr von Kollaboration anstatt von festen Hierarchien geprägt sein. Die Führungskräfte werden besonders in Bezug auf ihre sozialen Kompetenzen stark gefordert, da nicht nur die Mitarbeiter- sondern auch Kundenbeziehungen von enormer Wichtigkeit sind. Technologien kommen auf völlig neue Art und Weise zum Einsatz, so dass die Mitarbeiter in dieser Hinsicht mehr Freiräume benötigen, um mit neuen Technologien experimentieren und dabei auch Fehler machen zu können.

Der Mensch steht also im digitalen Wandel im Vordergrund. Es geht schließlich nicht nur darum, die eigenen Kunden immer mehr ins Boot zu holen und ihre Bedürfnisse noch genauer zu erkennen und zu erfüllen. Vielmehr sieht sich das Management-Team auch mit den Ängsten der Mitarbeiter angesichts des digitalen Wandels konfrontiert. Sowohl die Führungsebene als auch die Mitarbeiter müssen also umlernen, um zukunftsfähige Business-Modelle selbst als alt eingesessenes Unternehmen gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen.

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