Viele Unternehmen setzen ihre Mitarbeiter unter hohen Leistungsdruck, um ihnen ein Höchstmaß an Einsatz abzuverlangen. Oftmals hat genau das den gegenteiligen Effekt auf die Produktivität der Angestellten. Inzwischen hat eine Vielzahl von Studien nämlich belegt, dass ein positives Arbeitsumfeld sich für alle Beteiligten positiv auswirkt. Nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter und deren allgemeines Wohlbefinden profitieren davon, sondern auch die Chefs, Unternehmen sowie die Produktivität im gesamten Unternehmen.

Die Annahme, dass Stress und möglichst viel Druck die Mitarbeiter zu echten Höchstleistungen beflügeln könnten, hat sich also in der Praxis nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil. Viele Unternehmen, bei denen es so hart zugeht, haben die versteckten Kosten, die sich aus solch einer wenig arbeitnehmerfreundlichen Unternehmenskultur ergeben, überhaupt nicht im Blick.

Zu viel Stress am Arbeitsplatz führt zu versteckten Kosten

Mit steigendem Druck innerhalb des Unternehmens leiden die Mitarbeiter zunehmend gesundheitlich. Mehr Fehltage der Angestellten machen sich wiederum finanziell durchaus in Bezug auf den Unternehmensgewinn bemerkbar. In den USA wurden dazu sogar dramatische Zahlen veröffentlicht. Jedes Jahr gingen durch zu viel Stress und die damit verbundenen gesundheitlichen Folgen 550 Millionen Arbeitstage verloren. Das sind Zahlen, die sich kaum ein Unternehmen leisten kann.

Außerdem führt Stress nur für einen begrenzten Zeitraum zu mehr Leistung. Denn auf Dauer sorgt zu viel Druck und zu wenig Entlastung eher dazu, dass sich die Mitarbeiter von sich aus immer weniger engagieren. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, der zum Selbstschutz der Angestellten einsetzt. Schließlich ist der menschliche Körper nur bedingt belastbar.

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Hinzu kommt außerdem, dass das verringerte Engagement der Mitarbeiter auch weitere, unschöne Effekte nach sich zieht: Solche Mitarbeiter machen mehr Fehler, fehlen häufiger am Arbeitsplatz und geraten sogar häufiger in einen Unfall, wie jüngste Studien in den USA aufgezeigt haben. Auch das kann also nicht im Interesse des Unternehmers sein. Bis zu 18 Prozent weniger Produktivität und bis zu 16 Prozent weniger Profitabilität konnten in diesem Zusammenhang bei den US-amerikanischen Studien nachgewiesen werden.

Darüber hinaus sollten alle Unternehmer, die bisher auf eine Unternehmenskultur geprägt von möglichst viel Leistungsdruck gesetzt haben, außerdem bedenken, dass die Loyalität ihrer Mitarbeiter in einem solchen Umfeld ebenfalls leidet. Die Zahl der freiwilligen Jobwechsel erhöhe sich dadurch um bis zu 50 Prozent. Ein freiwilliger Unternehmenswechsel der Mitarbeiter ist für die Konzerne, die sie zurücklassen, natürlich ebenso kostspielig und lässt die HR-Kosten unnötigerweise in die Höhe schnellen.

Es führt kein Weg an einer positiv geprägten Unternehmenskultur vorbei

Weniger Stress und mehr Mitarbeiterwohlbefinden sind somit ganz im Sinne der Unternehmer, wenn sie mehr Produktivität erzielen und die versteckten Kosten von zu viel Druck vermeiden wollen. Dabei reicht es jedoch nicht, wenn die Mitarbeiter von flexiblen Arbeitszeiten profitieren können oder zum Beispiel gratis Obst und Getränke am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt bekommen.

Eine positive Unternehmenskultur ist durch nichts zu ersetzen, da sie den größtmöglichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat. Die allermeisten Mitarbeiter geben sogar an, dass ihnen ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz wichtiger sei als jegliche Sachleistungen, wie zum Beispiel gratis Obst oder ein Kickerraum für die Pausen.

Wenn die Mitarbeiter innerhalb eines Unternehmens ein ehrliches Interesse aneinander haben, sich gegenseitig unterstützen, sich gegenseitig inspirieren und respektvoll behandeln und dieser Umgang miteinander auch von der Führungsebene vorgelebt wird, dann können die Unternehmen nur gewinnen.

Wenn innerhalb eines Unternehmens eine Kultur vorherrscht, die Fehler verzeiht, soziale Beziehungen zwischen allen Mitarbeitern anregt und den Mitarbeitern den Raum bietet, ihre Probleme und Unzufriedenheiten ansprechen zu dürfen, so wirkt sich das sowohl auf das Wohlbefinden aller Beteiligten als auch auf die Produktivität und Umsatzzahlen äußerst positiv aus.

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