Interne Kommunikation muss immer neu gedacht werden. Vor allem während und nach außergewöhnlichen Situationen wie Krisen oder Veränderungsprozessen sollte der Blickwinkel angepasst und über neue Wege und Mittel nachgedacht werden. Neue Content-Formate, authentische Mitarbeitergeschichten und Gamification sind nur einige Ideen, die interne Kommunikation zunehmend revolutionieren. Wir haben uns elf spannende Ideen genauer angeschaut.

1. Inhalte für Mitarbeiter*innen, von Mitarbeiter*innen

Im deutschsprachigen Raum werden die meisten Inhalte (durchschnittlich 64,2%) noch immer von professionellen Kommunikator*innen, also von Mitarbeiter*innen aus der Kommunikationsabteilung, aus PR oder Marketing oder von Agenturen und Freelancern produziert. Das zeigt die aktuelle Benchmarking Studie der Universität Leipzig.

Die eigenen Mitarbeiter*innen werden jedoch immer mehr zur wichtigsten Stimme eines Unternehmens.

Vor allem Millennials und Generation Z haben ein hohes Bedürfnis nach Authentizität am Arbeitsplatz. Zusammen mit der Unternehmenskultur ist dieser Punkt zum Inbegriff für die Arbeitgebermarke eines Unternehmens geworden. Transparenz und Authentizität werden am besten anhand von Inhalten kommuniziert, die von Mitarbeiter*innen selbst verfasst werden. 

Lassen Sie Ihre Mitarbeiter*innen also ihre eigenen Geschichten erzählen und ermöglichen Sie damit den Austausch von Gedanken, Ideen und Neuigkeiten. Damit geben Sie Ihrer Belegschaft die Möglichkeit, gehört zu werden.

Von Mitarbeiter*innen produzierte Inhalte wirken nicht nur authentischer, sondern bekommen auch weitaus mehr Feedback. Die Interaktionsrate ist oft um ein achtfaches höher als bei Nachrichten, die von offizieller Seite kommen. So sparen die eigentlich zuständigen Abteilungen Ressourcen ein, die sowieso oft schon knapp sind. Außerdem werden vor allem auch andere Mitarbeiter*innen angeregt, selbst Inhalte zu erstellen.

Benchmarking Studie Universität Leipzig: Vorteile der Content-Erstellung durch nicht-professionelle Kommunikatoren

Die Studie Benchmarking Digitale Mitarbeiterkommunikation der Universität Leipzig und Staffbase untersucht Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von Content Management in der internen Kommunikation.

Machen Sie Ihre Mitarbeiter*innen also zu eigenständigen Redakteur*innen. So gehen Sie nicht nur mit dem Trend der zunehmenden Dezentralisierung am Arbeitsplatz, sondern fördern auch die horizontale Kommunikation im Unternehmen. Ihre Mitarbeiter*innen in den Mittelpunkt zu stellen stärkt außerdem Ihre Arbeitgebermarke und macht Ihr Unternehmen attraktiv für Bewerber*innen.

Interne Kommunikation kann darüber hinaus noch interaktiver gemacht werden, indem bekannte Funktionen wie Likes, das Teilen von Beiträgen sowie Kommentare innerhalb einer mobilen Kommunikationsplattform ermöglicht werden.

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2. Unternehmenskultur durch Kommunikation mitgestalten

Junge Unternehmen legen sehr viel Wert auf ihre Unternehmenskultur. Warum tun sie das? Weil diese vor allem für junge Menschen einer der wesentlichen Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers ist. 

Millenials und Generation Z entscheiden sich für Unternehmen, deren Kultur mit ihren Wertvorstellungen und Zielen übereinstimmt. Besonders Personalverantwortliche sehen deshalb Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung als ihre wichtigsten Aufgaben, aber auch als ihre größten Herausforderungen an.

Demzufolge spielt vor allem auch die interne Kommunikation in Betrieben eine zentrale Rolle bei der Vermittlung der Kultur und der Werte. Es ist enorm wichtig, diese Werte sowohl in die Kommunikationsstrategie zu integrieren als auch Möglichkeiten für die bestmögliche Umsetzung aufzuzeigen. Die Unternehmenskultur sollte mehr sein als ein paar hübsche Worte an der Wand im Eingangsbereich. Sie sollte umsetzbare Richtlinien beinhalten und ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen.

Eine solche Kultur beginnt mit einem Einstellungsprozess, bei dem Persönlichkeit ebenso wichtig ist wie Qualifikation und Erfahrung. Darüber hinaus spielen auch die transparente Kommunikation der Unternehmenswerte sowie die tatsächliche Arbeitsumgebung eine entscheidende Rolle. Es muss eine rundum stimmige Employee Experience geschaffen werden, welche die Unternehmenskultur unterstützt und weiterführt.

3. Schneller und kürzer 🚀

Eine Studie des Pew Research Centers besagt, dass der Bedarf nach Anerkennung sowie der Mangel an Geduld bei den umfangreich vernetzten Generationen Y und Z immer mehr steigen wird. Aufgrund der zunehmenden Geschwindigkeit des Internets sind demnach insbesondere junge Menschen kaum mehr dazu bereit, auf langsam ladende Seiten und stockende Videos zu warten oder lange Nachrichten zu lesen. 

Obwohl die Idee von unmittelbarer Kommunikation nicht neu ist, hat sich durchaus verändert, was wir uns darunter vorstellen. Interne Kommunikation am Arbeitsplatz ist dabei keine Ausnahme.

Um die heutige Arbeiterschaft zu erreichen, die zu einem großen Teil aus Millennials und Generation Z besteht, müssen Nachrichten kurz und präzise sein und am besten nicht länger als E-Mails versendet werden.

Eine schnelle Verbreitung von Nachrichten erfordert jedoch auch eine gezieltere Ausrichtung der Inhalte. Das bedeutet, dass moderne Kommunikation nicht länger von einer, sondern vielmehr von mehreren Personen ausgehen sollte.

Der Einsatz lokaler Redakteur*innen ist dafür eine ideale Möglichkeit. Diese können sich vor Ort um die Verbreitung relevanter Neuigkeiten kümmern sowie Fragen beantworten und Feedback aufarbeiten.

4. Videos machen Inhalte greifbar 🎬

Wie heißt es so schön: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wussten Sie aber, dass eine Minute Videomaterial 1,8 Million Worte wert ist? Das sind 3.600 Seiten Text!

Die Veröffentlichung eines Videos erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass der Inhalt geteilt wird, sondern stärkt auch das Verständnis für Ihr Produkt um bis zu 74 Prozent. Zusätzlich hat eine Kundenumfrage der Marketing-Plattform Hubspot gezeigt, dass über die Hälfte aller Befragten (55 Prozent) ein Video ganz ansehen würden, während dies nur für 33 Prozent aller interaktiven Artikel und 29 Prozent aller Blogs der Fall ist.

Die Befragten gaben an, dass sie folgende Medien zukünftig mehr im Arbeitsumfeld nutzen wollen: 

Welche Medien sind für die interne Kommunikation geeignet und beliebt bei den Mitarbeitern?

Bei der Kommunikation komplizierter Themen und wichtiger Botschaften sollten Videos ganz oben auf Ihrer Liste stehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Großteil der internen Unternehmenskommunikation in Zukunft über Video laufen wird.

Tipp: Alle aktuellen Trends für die interne Kommunikation finden Sie hier!

5. Homeoffice ist die neue Normalität 🧑‍💻

Flexibilität im Beruf ist bei allen Generationen ein hoch geschätztes Gut. Flexibel bezieht sich jedoch nicht nur auf die Arbeitszeit, sondern vor allem auch auf den Arbeitsort. Während der weltweiten Corona-Krise ist das Thema Homeoffice so aktuell wie nie zuvor und hat vielen Mitarbeiter*innen ermöglicht, ihre Arbeit weiter auszuführen. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Viele Unternehmen haben sich bereits entschieden, soweit möglich und je nach Bedürfnissen, Homeoffice als Standard einzuführen.

Homeoffice ist die neue Normalität. Die interne Kommunikation muss sich darauf einstellen.
Das Konzept Homeoffice ist ein wichtiger Bestandteil der Zukunft der Arbeit. Mitarbeiter*innen sollten dafür mit dem nötigen Equipment ausgestattet werden.

Doch schon davor hat fast jede zehnte beschäftigte Person in Deutschland regelmäßig im Homeoffice gearbeitet. Das ist durchaus sinnvoll, denn laut einer Stanford Studie steigert die Arbeit im Homeoffice die Produktivität signifikant

Ohne festes Arbeitsverhältnis von Job zu Job zu springen wird ebenfalls immer beliebter. In den USA ist bereits jede dritte Person freiberuflich beschäftigt. Diese Entwicklung hat den Begriff Gig-Economy hervorgebracht, der das Arbeiten nach Aufträgen ohne Festanstellung beschreibt.

Der Trend, seine Brötchen unabhängig und losgelöst vom traditionellen Arbeitsmarkt zu verdienen, wird auch in Deutschland immer beliebter. Eine der größten Herausforderung für interne Kommunikator*innen wird es sein, diese freien Mitarbeiter*innen effektiv zu informieren und ihnen die Unternehmenskultur nahezubringen.

Für den Erfolg aller Kommunikationsmaßnahmen ist es demnach enorm wichtig, die Bedürfnisse einer weit verteilten Belegschaft zu erkennen. Mit den passenden Kanälen können diese Mitarbeiter*innen dann letztendlich auch erreicht werden, wenn sie sich an den abgelegensten Arbeitsorten befinden.

Vor allem Apps, Messenger, Push-Nachrichten und soziale Medien werden für diese Aufgabe immer beliebter. Allen voran mobile Kommunikationslösungen ermöglichen es, freiberuflich beschäftigte Menschen, Produktionsarbeiter*innen oder Personen im Außendienst über verschiedene Abteilungen und Standorte hinweg miteinander zu verbinden. 

6. Horizontale Kommunikation

Horizontale Kommunikation verbreitet Wissen innerhalb eines Unternehmens und nimmt dem Kommunikationsteam Arbeit ab, da dieses nicht mehr über verschiedene Abteilungen hinweg kommunizieren oder Nachrichten mehr als einmal versenden muss.

Die daraus resultierende effektive Kommunikation unterstützt das Wissensmanagement, verbreitet Erfahrungswerte und hilft Menschen, ihre Talente auch wirklich auszuleben.

Interne Kommunikationsabteilungen sollten horizontale Kommunikation zum Alltag machen, indem sie Teamarbeit belohnen, den unternehmensinternen Austausch fördern sowie gemeinsame Ziele festlegen. Darüber hinaus schaffen Team-Events, die Ihre Unternehmenskultur unterstützen, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und fördern zwischenmenschliche Beziehungen.

Ein zusätzlicher Bonus ist außerdem, dass diese Beziehungen das Einzige sind, was Arbeit nachweislich ebenso schön macht wie Freizeit.

7. Reichweite bedeutet Relevanz

Kommunikationsexpert*innen sind konstant darum bemüht, die Reichweite ihrer Kanäle im Unternehmen zu erhöhen. Denn Reichweite bedeutet Relevanz. Das wichtigste Ziel sollte also sein, alle Mitarbeiter*innen zu erreichen, egal, wo sie sich befinden.

Deshalb sollten Sie kontinuierlich auf der Suche nach innovativen technischen Lösungen sein, die eine Umsetzung Ihrer Strategie ermöglichen und Ihre Mitarbeiter*innen am effektivsten einbinden.

Viel Hoffnung lag auf den seit einigen Jahren verbreiteten Social Intranets, doch dieses Konzept hat einige grundlegende Probleme, die den effektiven Einsatz in der internen Unternehmenskommunikation erschweren. Intranets werden zukünftig stark mobil gedacht und wachsen immer mehr mit Mitarbeiter-Apps zusammen. Moderne Intranets sind durch diesen kombinierten Ansatz perfekte Plattformen für die interne Kommunikation mit allen im Unternehmen.

Mitarbeiter-Apps sind mobil, digital und unterstützen Push-Nachrichten, die vor allem für Krisenkommunikation und die Verbreitung wichtiger Neuigkeiten unverzichtbar sind.

Technologien für den digitalen Arbeitsplatz, die Unternehmen einsetzen wollen

Wenn Sie mehr über die Auswahl der richtigen Tools für mehr Reichweite in der internen Kommunikation lernen möchten, dann lesen Sie unseren Blogbeitrag dazu oder schauen Sie sich die Staffbase Mitarbeiter-App gern konkreter an.

8. Gamification 🕹️👾🎮

Gamification, oder die Einbindung von spiel-typischen Elementen in den Arbeitsalltag, erhöht nicht nur die Produktivität, sondern hilft auch, die internen Ziele mit denen der Mitarbeiter*innen abzustimmen.

Spielbasierte Lernprozesse unterstützen Führungskräfte nicht nur dabei, wichtige Informationen zu berufsbezognen Weiterbildungen an ihre Mitarbeiter*innen zu vermitteln, sondern verdeutlichen auch Ziele und Anliegen des Unternehmens. Mitarbeiter*innen bekommen die Möglichkeit, sich gegenseitig herauszufordern und für ihre Leistungen belohnt zu werden.   

Gamification kann in jeden Aspekt des täglichen Arbeitslebens eingebunden werden. Ein besonders guter Anwendungsfall ist jedoch der Einarbeitungsprozess. Das Onboarding kann einfacher und mit mehr Spaß gestaltet werden, indem es als interaktive Informationssuche aufgebaut ist. So lernen neue Mitarbeiter*innen ihre Kolleg*innen, wichtige Prozesse oder auch das Firmengelände schneller und besser kennen. 

9. Analyse und Messungen 📏📏📏

Laut eines aktuellen Berichts von Ruder-Finn sind nur 16 Prozent aller Unternehmen mit den Analysemethoden und Erfolgsmessungen in der internen Kommunikation zufrieden. Die Wirkung von interner Kommunikation und Mitarbeiterbindung zu messen ist schwierig, aber mit der wachsenden Bedeutung dieser Themen werden effiziente Analysen und Zahlen zum Return on Investment (ROI) immer wichtiger.

Die Erkenntnisse aus den Analysen und Messungen geben wichtige Anhaltspunkte für die Steigerung der Effizienz interner Kommunikation. Vor allem Live-Messungen gewinnen immer mehr an Bedeutung.

INFO: Wir haben der Wirkungsmessung & Erfolgskontrolle in der internen Kommunikation einen ganzen Blogartikel gewidmet. Diesen finden Sie hier!

Dashboard für die Wirkungsmessung interner Kommunikation in der Staffbase App
So könnte ein Dashboard zur Messung des Erfolgs interner Kommunikation aussehen

Kommunikationsexpert*innen sind mittlerweile in der Lage, eine ganze Reihe von Themen direkter und präziser zu messen als je zuvor. Wir denken dabei vor allem an eingehende Anfragen, Intranet-Nutzung und Reichweite.

Darüber hinaus können die gemessenen Ergebnisse vor allem für zwei Ziele genutzt werden: Einerseits, um Manager von der Bedeutung eines Themas zu überzeugen und sowohl Vor- als auch Nachteile aufzuzeigen. Andererseits, um die Interessen der Mitarbeiter*innen besser zu verstehen.

Vor allem ermöglichen konkrete Zahlen jedoch, den Wert der Vorhaben und Projekte zu beweisen sowie Erfolge zu bestätigen.

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10. Interne und externe Kommunikation zusammenführen

Interne und externe Kommunikation sind mittlerweile untrennbar miteinander verbunden. Deshalb ist es wichtig, dass bei der Planung von Kommunikationsmaßnahmen beide Zielgruppen, sowohl die interne als auch die externe, beachtet werden. Auch wenn Ton und Fokus der Nachrichten durchaus verschieden sind, sollte nie etwas an eine Zielgruppe kommuniziert werden, das der anderen vorenthalten wird.

Interne Kommunikationskanäle aufzugeben, weil die Arbeit sonst zu überwältigend wird, ist jedoch nicht die Lösung. Ein effizienter Kanal ermöglicht eine einfache Administration sowie hilfreiche Messungen, damit interne Nachrichten des Unternehmens zuverlässig vermittelt werden können.

Unternehmen müssen schnelle, interaktive und zuverlässige Kanäle einrichten, um alle Mitarbeiter*innen zu erreichen. Der beste Weg dafür ist mobile Kommunikation.

Wie so oft ist eine Kombination aus neuen Verfahren, Fähigkeiten und Technologien notwendig, um Vertrauen und Transparenz zu schaffen. Auf diese Weise behalten Unternehmen die Kontrolle über die von ihnen gesendeten Nachrichten, anstatt Informationen ohne Strategie bereitzustellen und so Unsicherheit und Fehlinterpretationen zu erzeugen.

11. Mit Emojis die Kommunikation auflockern 😄🥳👍

Wir alle nutzen Emojis. Die kleinen Gesichter und Zeichen beleben jede digitale Unterhaltung. Sollten Emojis jedoch auch im Unternehmenskontext eingesetzt werden? Die Diskussion in diesem Feld reicht von Begeisterung bis hin zu der Überzeugung, sie seien komplett unprofessionell.

Tatsache ist, dass Emojis einfach zu verstehen sind, Authentizität ausstrahlen und ein Gefühl von Vertrautheit vermitteln. Der sinnvolle Einsatz von Emojis ist definitiv ein stetig aufsteigender Trend.

Darüber hinaus sind Emojis eine großartige Möglichkeit, jüngere Mitarbeiter*innen anzusprechen. Der Einsatz ist ein Beweis dafür, dass Sie flexibel genug sind, um die Kommunikation an die Anforderungen Ihrer Zielgruppen anzupassen.

Obwohl Emojis nicht unbedingt die beste Wahl für das nächste Verkaufsgespräch sind, stellen sie sicherlich einen weiteren kreativen Weg dar, um mit all Ihren Mitarbeiter*innen weltweit in Kontakt zu treten. 🌎

Welche spannenden Ideen für die interne Kommunikation haben Sie in Ihrem Unternehmen bereits erfolgreich umgesetzt? Und wie? Wir freuen uns über neue Tipps und sind gespannt auf Ihre Erfahrungswerte.

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Weitere Informationen zu modernen Intranets, Mitarbeiter-Apps und guter interner Kommunikation finden Sie hier: