Für 83 Prozent der Personalverantwortlichen sind die Erfahrungen ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz wichtig oder sehr wichtig. 56 Prozent planen, mehr in Schulungen zu investieren, 51 Prozent haben die Absicht, Arbeitsplätze zu verbessern und 47 Prozent wollen mehr Prämien vergeben.
Zum einen ist diese Entwicklung auf die Millennials und die Generation Z zurückzuführen, zum anderen auf die Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Der geregelte 8-Stunden-Arbeitstag hat mit dem Internet ausgedient. Die Millennials geben an, dass sie nahezu ständig online sind und arbeiten.
Tatsache ist, dass sich unser Arbeitsplatz verändert hat: Im Industriezeitalter wurden Arbeiter benötigt, die mit ihren Händen ein Produkt erschaffen konnten. Später, im Informationszeitalter, wurde Wissen das neue Produkt und zum größten Einflussfaktor auf die Wirtschaft. Jetzt treten wir in die kognitive Ära ein und ein weiterer Wandel findet statt. Die Grenze zwischen Mitarbeitern und verwendeter Technologie verwischt immer mehr und anstelle von Zahlen treten Arbeitsplatzerfahrungen in den Vordergrund.
Der Guardian interviewte Mihalis Monemvasiotis, 29, Mitbegründer der Produktionsfirma Pied Piper Pictures in London, der den Ansatz der Millennials veranschaulicht: „Um 17 Uhr mit der Arbeit aufhören? Wie kann man um 17 Uhr aufhören?“, fragte der junge Filmemacher im Interview. „Manche stehen um 17 Uhr erst auf. Ich muss um diese Zeit mit Leuten in New York skypen und bleibe so lange wach, bis die Leute in Tokio aufstehen.“
Diese flexible Arbeitsweise hat dazu geführt, dass Arbeitnehmer eine neue Art von Beziehung zu ihrer Arbeit erwarten und verdienen.
Ein Update für Mitarbeiter ohne festen Arbeitsplatz
Neben den Millennials und der Gen Z wünscht sich vor allem noch ein weiterer Teil der Arbeitnehmerschaft eine Veränderung: die Mitarbeiter ohne festen Arbeitsplatz. Heutzutage arbeiten 70 Prozent der Arbeitskräfte nicht am Schreibtisch und ohne Zugang zu Kommunikationsmittel wie Intranet und E-Mails. Es ergibt sich für viele Unternehmen die Herausforderung, ihre Mitarbeiter überhaupt zu erreichen.
Die Lösung? Die meisten Arbeitnehmer besitzen ein Smartphone. Ein Kanal der genutzt werden kann um Reichweite und Geschwindigkeit in der internen Kommunikation wieder aufzugreifen. Die Kommunikation über dieses Tool wird für Unternehmen in der Zukunft entscheidend sein. Besonders auch in Anbetracht der zunehmenden die Zahl an Freiberuflern, dem Einstieg der Generation Z ins Arbeitsleben und der Entwicklung hin zur „Gig-Economy” (zu Deutsch „Auftrags-Wirtschaft” – eine Form der Wirtschaft, in der Arbeiter nur per Auftrag bezahlt werden und nicht langfristig angestellt sind).
Diese Entwicklungen und neuen Anforderungen üben auf die Arbeitgeber Druck aus. Denn um neue Talente zu gewinnen und zu binden, müssen sie am Ball bleiben. Außerdem müssen sie ihre Mitarbeiter erreichen und einbinden können. Dabei stehen Unternehmen nicht mehr nur mit Facebook und Instagram im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit ihrer Mitarbeiter. Es geht um Reichweite, mehr als je zuvor, und darum, ihren Mitarbeitern eine Erfahrung ähnlich dem Kundenerlebnis zu verschaffen.
Warum sollten sich Arbeitgeber diesem Trend beugen?
Dem Gallup Engagement Index für Deutschland zufolge haben nur 15 Prozent der Mitarbeiter eine hohe Bindung an ihr Unternehmen und 70 Prozent gaben bei der Befragung eine geringe Bindung an. Es ist bereits gang und gäbe für Unternehmen sich mit einem positiven Kundenerlebnis Vorteile zu verschafft; die Entwicklung geht jetzt einen Schritt weiter hin zu dem Trend sich über eine positive Mitarbeitererfahrung, die Employee Experience, Vorteile zu verschaffen. Denn mit der Einstellung und Erfahrung der Mitarbeiter steht und fällt der Erfolg von Unternehmen.
Mit der aktuell niedrigen Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent hat der Kampf um gut ausgebildete Fachkräfte bereits begonnen. Um Millennials und die Gen Z an ein Unternehmen zu binden, ist eine ganzheitliche Employee Experience gefragt.
Hinzu kommt, dass die jüngere Generation nicht mehr ihr ganzes Leben in einem Unternehmen arbeitet, sondern den Job sehr häufig wechselt. Im Rahmen der Deloitte Millennial Survey 2016 gaben 34 % der Befragten in Deutschland an, dass sie innerhalb der nächsten zwei Jahre Ihren Arbeitgeber wechseln wollen.
Eine positive Employee Experience stärkt das Image des Unternehmens als Arbeitgeber, was genauso wichtig werden wird, wie das Kundenimage.
Weiterhin fand die Globoforce Employee Experience Study heraus, dass das Mitarbeitererlebnis in einem positiven Zusammenhang mit der Arbeitsleistung steht. Je zufriedener Ihre Mitarbeiter sind und je mehr sie sich wertgeschätzt fühlen, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie mehr arbeiten und sich stärker für ihre Arbeit engagieren. Dies wiederum führt zu höheren Leistungen.
Employee Experience ist eng mit der Mitarbeiterbindung verknüpft, entspricht aber einem umfassenderen Ansatz und ist leichter umzusetzen. Sie reduziert den Mitarbeiter nicht auf einen einzelnen Faktor, sondern konzentriert sich auf alle Aspekte. Mit diesem Ansatz kann die Mitarbeiterbindung erhöht werden und gleichzeitig wird ein Arbeitsplatz geschaffen, an dem wir selbst gern arbeiten würden.
Was macht Employee Experience aus?
Die Arbeitsplatzumgebung:
Jacob Morgan, Autor des Buches „The Future of Work“, schreibt, dass die physische Arbeitsplatzumgebung alles das ist, „was wir sehen, berühren, schmecken und riechen können. Es sind die Bilder, die an den Wänden hängen, die Raumaufteilung, die Demographie der Menschen, mit denen wir arbeiten (alt, jung, verschiedener Herkunft usw.) und andere Vorteile, die wir erhalten, wie z. B. das Mittagessen in einer tollen Cafeteria.“ Wir verbringen die meiste Zeit unseres Tages auf der Arbeit. Daher ist es wichtig, dass dies ein Ort ist, an dem wir uns wohlfühlen.
Wenn Sie die Wahl hätten, für was würden Sie sich entscheiden: die kleine, dunkle Arbeitsnische oder ein Loft mit Bücherregalen und Wandbepflanzungen? Wenn man an einem Ort arbeitet, an dem man sich wohlfühlt, geht es nicht nur um ein vages Gefühl. Mehr Licht, Luft und Platz stehen im Zusammenhang mit physischen Reaktionen, die unsere Produktivität beeinflussen. Man hat weniger Kopfschmerzen und wird nicht so schnell müde.
Tools und Technologie:
Das technologische Umfeld umfasst Tools, die Mitarbeiter für ihre Arbeit benötigen. Und die sie dabei unterstützen, diese erfolgreich auszuführen. Dazu zählen Telefone und Computer, aber ebenso Mitarbeiter-Apps, das Intranet und E-Learning-Angebote. Langsame, veraltete oder nicht existente Technologie führt zu mühsamen Arbeitsprozessen und zur Verschwendung von Zeit, die auf andere Weise effektiver genutzt werden könnte.
Die wichtigsten Tools sind hier Smartphones und Laptops, auf die die meisten von uns jeden Tag angewiesen sind. Die neuen Generationen auf dem Arbeitsmarkt wollen jedoch, dass ihre Arbeitgeber einen Schritt weitergehen und in futuristische Bereiche wie virtuelle Realitäten und tragbare Geräte investieren. Diese Technologien sind ohne Zweifel aufregend. Eine Herausforderung wird aber sein, ein ausgewogenes Verhältnis von Nutzung und Grad der Ablenkung zu finden. Darüber hinaus sind diese so einzurichten, dass sie Ihre Mitarbeiter bei der Arbeit unterstützen.
Unternehmenskultur und -umfeld:
Ein Aspekt der Arbeitsplatzerfahrung, über den wohl am meisten gesprochen wird, ist die Unternehmenskultur. Dabei geht es letztendlich um das Gefühl, das man am Arbeitsplatz hat, die Atmosphäre. Oft kann man es nicht klar benennen, es handelt sich vielmehr um eine Reihe von Leitlinien und Verhaltensweisen, nach denen man sich in einem Unternehmen richtet.
Bekannte Beispiele wie Netflix pflegen ihre Unternehmenskultur, indem sie ihren Mitarbeitern unbegrenzt Urlaub geben. Aber auch kleine Unternehmen können eine Unternehmenskultur schaffen. Denn es geht dabei im Grunde um Kommunikation und den respektvollen Umgang miteinander.
Man schafft eine ganzheitliche Erfahrung, die die Mitarbeiterbindung fördert und gleichzeitig Arbeits- und Lebenswelt zusammenbringt.
Wie fördert man eine positive Employee Experience?
Mit einer langfristig angelegten Vorgehensweise und dem Einsatz des meist genutzten Geräts: dem Smartphone. Und über das Smartphone können Sie Ihre Mitarbeiter mit einer App erreichen.
Mobile Kommunikation über eine solche Mitarbeiter-App fügt sich nicht nur in Ihre digitale Strategie ein. Sie beeinflusst auch direkt die Employee Experience der Mitarbeiter während ihrer gesamten Laufbahn. Diese Mitarbeiterlaufbahn, oder zu Englisch „Employee Lifecycle“, beinhaltet alle Schritte bzw. Prozesse, die die Mitarbeiter während ihrer gesamten Tätigkeit für ein Unternehmen durchlaufen.
Dazu gehören folglich:
Eine Mitarbeiterlaufbahn verläuft chronologisch. Alle Aspekte von der Mitarbeiterbindung bis zum Feedback finden jedoch parallel statt und müssen ständig koordiniert werden.
Die Grafik zeigt Anwendungsfälle für jeden einzelnen Schritt. Diese Anwendungsfälle schaffen zusammen eine positive und letztendlich humane Arbeitsplatzerfahrung, die es Mitarbeitern ermöglicht, die bestmöglichen Arbeitsergebnisse zu erzielen und ihr Potential voll auszuschöpfen.
Es spielt für Mitarbeiter in den meisten Unternehmen keine Rolle, ob die Unternehmensnachrichten von der Abteilung Interne Kommunikation, die jährliche Mitarbeiterbefragung von der Personalabteilung und der E-Learning-Kurs vom Schulungsteam veröffentlicht wird. Das sind alles Nachrichten, die vom Unternehmensen ausgehen. Sie sollten daher gesammelt an einem Ort zur Verfügung stehen, um eine abgerundete Employee Experience zu ermöglichen.
Für die Einbindung von Mitarbeitern, die keinen festen Arbeitsplatz haben, und der Gen Z eignen sich die privaten Smartphones am besten. Mit einer Mitarbeiter-App als Basis für die Employee Experience haben Sie die einzigartige Möglichkeit, eine Anlaufstelle zu schaffen, über die sich die Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen identifizieren.
Wir sind der Ansicht, dass diese App mit Ihrem Logo personalisiert werden sollte. Ihre Mitarbeiter-App ermöglicht dann Ihren Mitarbeitern die gesamte Interaktion mit Ihrem Unternehmen.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Ihre Mitarbeiter mit einer App bei jeder einzelnen Station des Employee Lifecycle begleiten können, lesen Sie unseren Blogbeitrag hier.
Fazit
Es ist leicht gesagt, dass es sich bei der Employee Experience nur um ein weiteres Schlagwort im Bereich der internen Kommunikation und des Personalwesens handelt. Ein Konzept für Start-ups im Silicon Valley. Dabei geht es aber im Grunde um die Art und Weise, wie wir miteinander arbeiten und interagieren.
Staffbase ist überzeugt davon, dass in einem Unternehmen, in dem Employee Experience einen hohen Stellenwert einnimmt, alle Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen und sich stärker engagieren. Produktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und Loyalität werden rasant zunehmen. Mitarbeiter werden die wichtige Rolle erkennen, die sie beim Erreichen der Unternehmensziele spielen – das ist ein Kulturwandel am Arbeitsplatz.
Wenn Sie weitere Informationen zum Staffbase Employee Experience Inranet oder mobiler interner Kommunikation erhalten möchten, dann kontaktieren Sie uns gern!
Weitere Informationen rund um Mitarbeiter-Apps und Intranets gibt es hier:
- Das moderne Intranet – alles Wichtige zu Strategie, Einführung und Management
- Die beste Mitarbeiter-App finden – mit diesen 8 Fragen
Liebe Leser*innen,
wir bei Staffbase verwenden seit November 2020 den Genderstern in unseren deutschsprachigen Blog-Texten. Wenn das bei diesem Artikel noch nicht der Fall ist, handelt es sich dabei um einen älteren Text, der vor der Einführung der gendergerechten Sprache erstellt wurde.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!