Warum sollte man einen Social-Media-Redaktionsplan erstellen?
Ein Social-Media-Redaktionsplan visualisiert die Planung aller Social-Media-Maßnahmen und gibt so einen Überblick über einzelne Wochen und Monate oder das ganze Jahr. Er ist ein zentrales Konstrukt, welches die Organisation von Inhalten vereinfacht und zusätzlich zur Kontrolle von Erfolgen und zur Aufdeckung von inhaltlichen Potenzialen dient.
Die wichtigsten Gründe für einen Social-Media-Redaktionsplan sind:
Überblick
Ein Social-Media-Redaktionsplan und ein Redaktionskalender helfen Ihnen dabei, den Überblick über alle geplanten Themen, Inhalte und Maßnahmen zu behalten. Wichtige Ereignisse lassen sich im Voraus besser berücksichtigen und in die Content-Planung miteinbeziehen.
Transparenz für Marketing-Teams
Auf diese Weise stimmen sie nicht nur Ihren Content perfekt aufeinander ab, sondern können auch Ihre Ressourcen planen und richtig einsetzen. Denn für das gesamte Marketing-Team hält der Social-Media-Redaktionsplan alle Informationen auf Abruf bereit.
Jeder kann einsehen, welche Veröffentlichungen bevorstehen und welche Aufgaben erledigt werden müssen. So werden zudem Doppelarbeit oder widersprüchliche Marketingmaßnahmen vermieden.
Kontinuität
Bei der Planung von Social-Media-Content können bestimmte Wochentage für die Veröffentlichung festgehalten werden, damit eine gewisse Regelmäßigkeit entsteht. Die Follower können sich – bei etablierten Rubriken oder Formaten wie einem Podcast – auf einen festen Tag in der Woche einstellen und wissen, dass sie mit neuem Content versorgt werden.
Gleichzeitig sollten Sie sich eine gewisse Flexibilität bewahren, um auf aktuelle Ereignisse reagieren zu können. Ein Redaktionsplan hilft Ihnen dabei, regelmäßige, langfristig geplante und spontane Veröffentlichungen perfekt aufeinander abzustimmen.
Leichtere Themenfindung
Wenn Sie jederzeit einen Überblick über die anstehenden Feiertage und Gedenktage sowie interne und externe Events haben, fällt die Themenplanung deutlich leichter.
Falls die zündende Idee für neuen kreativen Content einmal ausbleiben sollte, kann ein Blick auf den Social-Media-Redaktionsplan für die nötige Inspiration sorgen. So lassen sich die großen Themen Ihres Unternehmens mit aktuellen Ereignissen verbinden und ein kreatives Storytelling betreiben.
5 Schritte zur erfolgreichen Erstellung eines Social-Media-Redaktionsplans
- Themenplan erstellen
- Festlegung von Kanälen und Formaten
- Aufbau und Bestandteile eines Social-Media-Redaktionsplans
- Welche Tools brauche ich?
- Prozesse festlegen
Themenplan erstellen
In der Regel existieren – vor allem bei größeren Organisationen – eine Unternehmens-, eine Marketing- und eine Kommunikationsstrategie. Ein Social-Media-Redaktionsplan entsteht also nicht im luftleeren Raum, sondern kann an bestehenden Strategien ausgerichtet werden.
Existieren solche Strategiepapiere nicht, anhand derer ein Themenplan für Social Media abgeleitet werden kann, müssen Sie einen Schritt zurücktreten und zunächst die für Ihr Unternehmen relevanten Themen definieren.
Notieren Sie zunächst alle Themen, zu denen Sie Kommunikationsmaßnahmen erstellen möchten. Erstellen Sie anschließend eine Übersicht, in welchem Quartal bzw. in welchem Monat Sie welches Thema kommunizieren möchten. Dieser Themenplan dient als Grundgerüst für Ihre Redaktionsplanung.
Hauptzweck des Themenplans ist eine schnelle Übersicht über alle Themen. Daher sollten die Themen eines Quartals oder sogar des ganzen Jahres auf einer einzigen Seite erfasst werden. Dies kann in einem einfachen Textdokument, einer PowerPoint-Präsentation oder einer Excel-Tabelle geschehen.
Festlegung von Kanälen und Formaten
Mit Ihren Inhalten möchten Sie genau Ihre Zielgruppe bzw. Personas erreichen. Dafür ist es wichtig, dass Sie sich ein klares Bild von der Nutzerdemografie jeder Social-Media-Plattform machen. Denn nicht jedes Thema funktioniert auf jedem Kanal gleich gut.
Außerdem sollten Sie sich grundsätzlich und bei jeder einzelnen Marketingmaßnahme die Frage stellen: Welche Formate (Texte, Grafiken, Videos etc.) können Ihre Botschaften am besten transportieren?
Im Redaktionsplan vermerken Sie dann bei jeder Maßnahme, auf welchen Kanälen und in welchen Formaten der jeweilige Inhalt verbreitet werden soll.
Sehr hilfreich bei der Content-Erstellung ist dieser Artikel mit allen Bildgrößen für Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn und Pinterest von AllFacebook oder dieser Beitrag im Digital Guide von Ionos speziell für Instagram-Bildgrößen und -Videoformate.
Aufbau und Bestandteile eines Social-Media-Redaktionsplans
Im Gegensatz zum Themenplan ist der Redaktionsplan bzw. Redaktionskalender deutlich detaillierter. Hier geht es darum, nicht nur die übergeordnete Themenplanung, sondern alle Einzelmaßnahmen zu erfassen.
Was gehört in einen Social-Media-Redaktionsplan?
Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Jedes Unternehmen bzw. jedes Social-Media-Team sollte die Bestandteile des Redaktionsplans auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen.
Die folgenden Punkte sollten allerdings in jedem Social-Media-Redaktionsplan bzw. Redaktionskalender enthalten sein:
- Datum
- Wochentag
- Interne & externe Events sowie Feier- & Gedenktage
- Titel der Maßnahme, des Artikels oder Beitrags
- Übergeordnetes Thema (gemäß des Themenplans)
- Kurzbeschreibung (Ein kurzer Satz, anhand dessen jeder eine Vorstellung davon bekommt, was geplant ist.)
- Botschaft (Welche Botschaft sendet die Maßnahme an die Zielgruppen?)
- Deadline (Bis wann müssen Bilder, Texte etc. vorliegen?)
- Autor oder Verantwortlicher
- Kampagnenzuordnung
- Customer Journey (Welche Phase des Sales Funnels spricht die Story an?)
- Ziel (Möchten Sie den Website-Traffic erhöhen, Newsletter-Anmeldungen erhalten oder die Verkaufszahlen eines Produkts steigern?)
- Zielgruppe oder Persona (Wen sprechen Sie mit der Maßnahme an?)
- Veröffentlichungskanal bzw. -kanäle
- Format
- Bearbeitungsstatus
- Assets (Wo sind die benötigten Texte, Bilder, Videos etc. zu finden?)
- Link (Sobald der Post veröffentlicht wurde, sollte hier der entsprechende Link eingefügt werden.)
- Advertising (Wird der Beitrag zusätzlich beworben? Wie hoch ist das Budget?)
Welche Tools brauche ich?
Der Themenplan steht und Sie wissen, welche Bestandteile Ihr individueller Redaktionskalender enthalten soll. Nun geht es daran, Ihren Redaktionsplan aufzusetzen.
Hinsichtlich der benötigten Werkzeuge gibt es keine pauschale Antwort. Da der Redaktionsplan vor allem für die zeitliche Abstimmung aller Kommunikationsmaßnahmen genutzt wird, bietet sich eine Kalenderansicht an. Unter Umständen lässt sich der Redaktionsplan mit bereits vorhandenen Tools realisieren.
Analoge Werkzeuge
Bei einer relativ geringen Anzahl an Kommunikationsmaßnahmen können bereits ein Whiteboard oder eine große Wand mit beschrifteten Post-its ausreichend sein. Die Nachteile: kein Zugriff von außerhalb des Büros und ein relativ umständliches Vorgehen bei Verschiebungen.
Sehr hilfreich bei einer begrenzten Anzahl an Content: die Excel-Tabelle
Microsoft Excel oder Google Sheets sind da schon die deutlich elegantere Lösung. Vor allem in einer Cloud-Umgebung hat hier jeder von überall Zugriff. Außerdem lassen sich sehr viele Daten eintragen bei einer gleichzeitig relativ guten Übersichtlichkeit.
Projektmanagement-Tools
Es existieren zahlreiche Projektmanagement-Tools wie Asana oder Trello, die alle einen etwas anderen Ansatz verfolgen. Hier lassen sich besonders gut Aufgaben verwalten und in der Regel ist auch eine Kalenderansicht integriert. Dennoch sind diese Tools nicht dafür konzipiert, alle Anforderungen eines Marketing- oder Social-Media-Teams zu erfüllen.
Spezial-Software für die Redaktionsplanung
Vor allem Teams, die sehr viele Kommunikations- und Marketingmaßnahmen und somit auch die Arbeit zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter koordinieren müssen, dürften diese Lösungen nicht ausreichen. Sie benötigen eine Plattform, die genau auf die Bedürfnisse eines Marketing- oder Social-Media-Teams zugeschnitten ist.
Dies beinhaltet nicht nur die Abbildung des Redaktionsplans, sondern z.B. auch die Möglichkeit der Veröffentlichung direkt aus dem Redaktionskalender heraus, die anschließende Erfolgs-Analyse und ein zentrales Community-Management.
Prozesse festlegen
Nachdem die Grundlagen für die Redaktionsplanung geschaffen wurden, ergibt sich der nächste wichtige Punkt: Der Redaktionsplan muss transparent und verständlich sein und sollte alle Fragen bezüglich der geplanten Inhalte beantworten können.
Damit diese Transparenz durchgehend erhalten bleibt, müssen einheitliche Regelungen und Prozesse innerhalb des Marketing-Teams etabliert werden. Diese bilden einen Handlungsrahmen für die Teammitglieder und sorgen für die Vollständigkeit der Planung.
Das sollten Sie außerdem beachten
Die besten Upload-Zeiten pro Plattform
Wenn man die Uhrzeiten bestimmt, die für das Veröffentlichen der Beiträge auf Social Media am besten geeignet sind, sollte man einen Blick auf die Gewohnheiten der Personas werfen. Diese Informationen können die Entscheidung beeinflussen und sollten in der Prozessdokumentation zur Redaktionsplanung vermerkt werden.
Community-Management
Das Community-Management ist im Rahmen der Redaktionsplanung in zweierlei Hinsicht relevant. Erstens sollte immer genügend Zeit eingeplant werden, um auf die Interaktionen der Follower reagieren zu können.
Zusätzlich beinhaltet das Community-Management einen weiteren wichtigen Bestandteil: das Feedback. Denn die Rückschlüsse, die Sie aus den Kommentaren und Likes ihrer Abonnenten ziehen können, bieten wertvolle Ansätze und helfen Ihnen bei der Optimierung und Anpassung der Inhalte.
Erfolgskontrolle
Die Erfolgskontrolle ist ein Wegweiser dafür, ob Sie sich mit Ihrem Content Ihren Zielen annähern oder ob Anpassungen vorgenommen werden müssen. Außerdem werden durch das Planen von Inhalten Themengebiete identifiziert, die durch neuen Social-Media-Content abgedeckt werden könnten. Lücken zu bestimmten Themen lassen sich somit schneller erkennen und ergänzender Content kann zuverlässig eingeplant werden.
Die Kontrolle des Erfolgs lässt sich durch Key Performance Indicators (KPIs) durchführen. Die Auswahl der KPIs hängt von der Art des Contents ab und sollte immer den Zielen entsprechend nach ausgelegt werden. Content auf Social Media lässt sich anhand der Interaktionen in Form von Likes, Kommentaren und der Anzahl der geteilten Beiträge bewerten.
Fazit: Ein Redaktionsplan ist unverzichtbar für Social-Media-Teams
Die Vermarktung von Inhalten kann sehr zeitaufwändig sein. Jedoch lässt sich durch die richtige Umsetzung eines Redaktionsplans die Effektivität schnell steigern. Mit einem Redaktionsplan lassen sich Themen leichter finden, denn viele bereits geplante Inhalte bieten weitere Ansätze für neue Inhalte.
Ein Redaktionsplan für Social Media hilft Ihnen jedoch nicht nur dabei, Ihren Content besser zu organisieren, sondern auch um ungenutzte Potenziale aufzudecken. Der Redaktionskalender verschafft eine gute Übersicht der vorhandenen Themengebiete. So lässt sich prüfen, ob alle relevanten Themen abgedeckt sind und welche wichtigen Themen bisher fehlen.
Um bessere Ergebnisse mit Ihrem Social-Media-Content zu erzielen, sollten Sie sich bei der redaktionellen Planung insbesondere auf Ihre Marketingziele und die angestrebte Zielgruppe konzentrieren. Dies verbessert Ihre Produktivität und spart wertvolle Zeit. So können Sie sich ausschließlich auf Inhalte fokussieren, die Ergebnisse liefern. Im weiteren Verlauf lässt sich somit Ihre Strategie optimieren und verbessern.
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