Die 5 wichtigsten Trends für die interne Kommunikation 2026

Personen aus der internen Kommunikation tauschen sich über die Trends für 2023 aus
Philipp Scherber, Staffbase

Philipp Scherber in Interne Kommunikation

Senior Content Marketing Manager
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Aktualisiert
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5 Minuten

Das gab es so auch noch nie: Begleitet von einem Orchester intoniert ein Kirchenchor: „Alle Jahre wieder kommt das Webinar.“ Es folgt eine im Duett gesungene und von einem weihnachtlichen Schlager-Beat hinterlegte Vorstellungsrunde der geladenen Expert*innen (Andrea Montua, Carsten Rossi, Prof. Dr. Sabine Einwiller, Judith Alpmann und Sven Lindenhahn).

Trends in der Unternehmenskommunikation 2027Und nein, unser Marketingteam musste nicht noch schnell das Q4-Budget loswerden. Der Song war natürlich KI-generiert (Shout-out an Tabea). Er diente nicht nur als unterhaltsames Intro für unser alljährliches Webinar „Trends in der Unternehmenskommunikation“, sondern wies auch auf eines der Kernthemen hin: Künstliche Intelligenz.

Die Aufzeichnung des Webinars inklusive KI-Song haben wir weiter unten als Video eingebettet.

Außerdem findet ihr am Ende des Artikels noch einmal die Trends aus den Jahren 2023, 2024 und 2025 sowie die Aufzeichnungen aus diesen Jahren.

Und nun schauen wir uns gemeinsam die Trends in der internen Kommunikation 2026 an. Welche Themen bestimmen die Employee Experience und die interne Unternehmenskommunikation im kommenden Jahr?

2026 wird für die interne Kommunikation ein Jahr mit zwei großen Parallelbewegungen: Einerseits steigt der Veränderungsdruck weiter (Transformationen, Restrukturierungen, neue Geschäftsmodelle). Andererseits verändert KI gerade grundlegend, wie Mitarbeitende Informationen finden, wie sie Dialog erwarten und wie wir Wirkung messen. Das heißt: weniger „neue Tools um der Tools willen“, mehr Rollen- und Strukturarbeit in der IK.

Trend 1: Interne Kommunikation wird zum Kompass in Transformationen

Change passiert sowieso – die Frage ist nur, ob wir ihn begleiten oder hinterher erklären müssen.

Andrea Montua

Viele Organisationen gehen mit hoher Geschwindigkeit durch Krisen, Wachstumsphasen oder tiefgreifende Umbauten. 2026 wird von IK-Teams noch stärker erwartet, Changeprozesse kommunikativ zu führen, nicht nur zu flankieren. Das heißt: strategische Einbindung früh im Prozess, klares Rollenverständnis, Mut zur Priorisierung sowie ein aktives Management von „Change Fatigue“.

Dabei wird ein Punkt entscheidend: Die IK muss die Perspektive der Unternehmensleitung wirklich verstehen. Sozusagen „in den Schuhen der Geschäftsführung laufen“ und daraus übersetzen, was der Change für Mitarbeitende konkret bedeutet. Wo das gelingt, sitzt Kommunikation mit am Tisch. Wo nicht, wird sie zur „Weichspül-Instanz“ degradiert, mit realen Konsequenzen für Einfluss und Wirksamkeit.

Wie stark klare Change-Kommunikation und die allgemeine Jobzufriedenheit zusammenhängen, hat bereits unsere Employee Communication Impact Study 2025 gezeigt: In DACH sind 83 Prozent derjenigen, die sich gut über Veränderungen informiert fühlen, mit ihrem Job sehr oder eher zufrieden – im Gegensatz zu nur 30 Prozent derjenigen, die sich „überhaupt nicht“ gut informiert fühlen.

Ähnlich sehen die Zahlen hinsichtlich klarer Führungskommunikation aus: Wenn die Kommunikation zur Vision und Strategie des Unternehmens „sehr klar“ ist, berichten 85 Prozent in dieser Gruppe, dass sie mit ihrer Arbeit „sehr“ oder „eher zufrieden“ sind. Mehr als dreimal so viele wie unter denjenigen, die die Kommunikation als „sehr unklar“ empfinden (24%).

Weitere Erkenntnisse aus der Studie hat meine Kollegin Tina in diesem Video zusammengetragen:

Und wer es ganz genau wissen möchte, wirft einen Blick in den internationalen und die vier regionalen Studienberichte:

Das solltest du mitnehmen:

  • Positioniere interne Kommunikation als Mitgestalterin von Transformation (nicht als spätere Erklärerin).

  • Arbeite mit klarer Change-Story, Leitbotschaften und einem verständlichen „Warum“.

  • Behandle „Change Fatigue“ als eigenes Kommunikationsthema (Tempo, Sinn, Beteiligung).

  • Prüfe konsequent Formate: Was hilft wirklich in Krisen und was kann weg?

Trend 2: Psychologische Sicherheit wird zur Basis guter interner Kommunikation

Ohne psychologische Sicherheit ist jede Beteiligung nur Theater.

Sabine Einwiller

Psychologische Sicherheit meint: Menschen können Fragen stellen, Kritik äußern, Fehler zugeben, ohne negative Folgen zu erwarten. 2026 wird das zur Schlüsselbedingung für funktionierende Transformation, Innovation und Kultur. Denn gerade in Umbruchphasen steigt die Hemmschwelle zu sprechen und damit auch das Risiko, dass Probleme zu spät sichtbar werden.

Wichtig: Psychologische Sicherheit ist kein Kuschelkurs. Sie braucht klare Regeln für respektvollen Dialog, sichtbare Vorbilder von oben (auch mit Fehlern) und Führungskräfte, die zuhören können. Und sie gilt nicht nur für Mitarbeitende, sondern auch für die IK selbst: Nur wenn Kommunikation intern sicher ist und ernst genommen wird, kann sie Sicherheit nach außen fördern.

Das solltest du mitnehmen:

  • Mach psychologische Sicherheit zum Ziel und zum Messpunkt von Kommunikation.

  • Etabliere Dialogregeln (Respekt, Konstruktivität, keine persönlichen Angriffe).

  • Enable zuerst Führungskräfte und das mittlere Management: Sie sind die Verstärker im Alltag.

  • Plane Formate, in denen auch „das Schwierige“ aussprechbar ist (Townhalls, Q&A, Feedbackräume).

Trend 3: KI ist das Ende des Intranets, wie wir es kennen

Point and Click wird unwichtiger. Mitarbeitende starten mit einer Frage, nicht mit einer Startseite.

Carsten Rossi

Durch KI-gestützte Suche, „Zero-Click“-Gewohnheiten und Voice-Interfaces verändert sich Informationsverhalten radikal. Was im Alltag mit Chatbots und KI-Overviews normal wird, erwarten Mitarbeitende auch intern: Fragen stellen statt klicken, Dialog statt Dokumente.

2026 beginnt deshalb der Übergang zu konversationsbasierten Employee-Experience-Oberflächen: Chat-Assistenten, die Richtlinien erklären, News zusammenfassen, Prozesse führen oder in natürlicher Sprache helfen. Klassische Intranet-Startseiten verlieren an Bedeutung; Inhalte müssen so strukturiert sein, dass KI sie sicher und korrekt ausspielen kann.

Parallel entsteht eine Chance: Wenn KI die Routine-Aufbereitung übernimmt, gewinnen IK-Teams Zeit für Face-to-Face-Formate, Führungskräfte-Enablement und Community-Arbeit.

Das solltest du mitnehmen:

  • Bereite Inhalte KI-lesbar auf (saubere Daten, klare FAQs, eindeutige Versionen).

  • Denke Kommunikationsarchitektur vom Anwendungsfall her („Welche Fragen haben Mitarbeitende?“).

  • Nutze KI zur Entlastung, aber investiere die frei werdende Zeit bewusst in Dialog.

  • Achte auf Governance und Compliance beim Einsatz von KI-Assistenten. In der EU kommen dafür ab 2025/26 neue Pflichten aus dem AI Act hinzu.

Trend 4: Neue Wirkungslogik – Kommunikation muss im Chat messbar werden

Die Views auf Artikel gehen runter, obwohl Mitarbeitende sich intensiv mit Inhalten beschäftigen.

Sven Lindenhahn

Wenn Inhalte zunehmend über Chatbots, Suchassistenten oder Voice konsumiert werden, sinken klassische Kennzahlen wie Views oder Newsletter-Öffnungen, ohne dass die Wirkung verschwindet. 2026 müssen Kommunikationsteams neue Messlogiken etablieren:

  • Welche Fragen werden gestellt?

  • Welche Inhalte lösen Folgefragen aus (also echte Relevanz)?

  • Wo entstehen Wissenslücken oder Missverständnisse?

  • Wie verändern sich Vertrauen und Commitment entlang der Change-Journey?

Das erfordert engere Zusammenarbeit zwischen IT, HR und IK, aber auch ein neues Selbstverständnis von Erfolg: weg von „Reichweite um jeden Preis“ und hin zu „mehr Qualität des Verständnisses“.

Das solltest du mitnehmen:

  • Definiere neue KPIs: Frage-Volumen, Antwortqualität, Wiederholungsfragen, Suchabbrüche.

  • Miss die Wirkung entlang von Transformationsphasen, nicht nur pro Kanal.

  • Integriere qualitative Signale (Stimmung, Vertrauen, Missverständnisse).

  • Leite daraus umsetzbare Maßnahmen ab, sonst wird „Messen“ zum Selbstzweck.

Trend 5: Wertbeitrag der IK wird sichtbarer – und stärker eingefordert

Wenn alle KI nutzen, warum braucht es dann noch eine Kommunikationsabteilung? Diese Frage wird 2026 lauter.

Judith Alpmann

Die Frage „Braucht es IK noch, wenn alle KI haben?“ taucht 2026 häufiger auf, offen oder im Hintergrund. Die Antwort liegt nicht im Verteidigen des Texteschreibens, sondern im strategischen Wert:

  • IK priorisiert, rahmt, übersetzt, hält Spannungen aus.

  • IK gestaltet Beteiligung und Orientierung.

  • IK sorgt dafür, dass KI-Kommunikation nicht entgleist, sondern zur Kultur passt.

Kurz: Die interne Kommunikation wird zur Steuerungs- und Enablement-Funktion für kommunikative Qualität (inkl. KI-Nutzung). Dafür braucht es Mut, Rollenklärung und die Fähigkeit, den eigenen Beitrag messbar zu machen.

Das solltest du mitnehmen:

  • Erkläre deinen Wert konsequent über Wirkung, nicht über Output.

  • Positioniere die interne Kommunikation als Sparringspartnerin für Leadership, HR und IT.

  • Entwickle KI-Kompetenz im Team (Governance, Prompting, Qualitätssicherung).

  • Nutze das Momentum für einen kommunikativen Reset: Skills, Strukturen und Prioritäten neu aufstellen.

Nach der Strategie kommt die Planung. Dabei kann dir unsere Redaktionsplan-Vorlage 2026 für Excel und Google Sheets helfen.

Redaktionsplan-Vorlage 2026 für Excel und Google Sheets

Video: Aufzeichnung des Webinars mit den Kommunikationstrends 2025

Und jetzt kommt wie versprochen der Mitschnitt des Webinars inklusive festlichem KI-Song.

Und damit du auch 2027 wieder gut vorbereitet ins neue Jahr startest, kannst du dich bereits heute für das nächste Trends-Webinar am 08.12.2026 anmelden.

Trends in der Unternehmenskommunikation 2027

Rückblick: Die Kommunikationstrends 2023, 2024 und 2025

Wer unseren Blog regelmäßig besucht, weiß, dass wir diesen Artikel jedes Jahr aktualisieren. Damit die Trends aus den vergangenen Jahren nicht im virtuellen Papierkorb verschwinden, habe ich sie hier noch einmal für dich aufgelistet. Sie sind eine Kombination aus unserem alljährlichen Trends-Webinar und den Prognosen meiner Kolleg*innen – zum Beispiel Tina Trebst oder Lara Widera, die diesen Artikel in den vergangenen Jahren auch schon mal geschrieben haben.

Trends in der internen Kommunikation 2023

  • Die interne Kommunikation als starker Partner im Change-Management-Prozess

  • Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der IK verstehen

  • Komplexität reduzieren

  • Die Arbeit mit Kennzahlen gewinnt an Bedeutung

  • 2023 ist das Jahr der Beziehungspflege

  • Abteilungsübergreifend arbeiten: Interne und externe Kommunikation wachsen weiter zusammen

  • VR-Technologie auf dem Vormarsch

  • Mental Health und Digital Wellbeing

Trends in der internen Kommunikation 2024

  • Künstliche Intelligenz in der IK richtig (und achtsam) einsetzen

  • Vertrauen und Sicherheit schaffen durch zuverlässige Kommunikation in turbulenten Zeiten

  • Den Unterschied zwischen Storytelling und Narrativ kennen

  • Kein Change-Management mehr ohne Kommunikationsverantwortliche

  • People Experience (PX) wird noch wichtiger für die IK (und die Gesamtstrategie)

Trends in der Unternehmenskommunikation 2025

  • Wandel ohne klare Kommunikation ist wie ein Fahrzeug ohne Treibstoff.

  • KI gewinnt den Kulturkampf in der internen Kommunikation: Es geht nicht mehr ums Ob, sondern ums Wie.

  • Erfolgreiche Transformation braucht eine Speak-up-Kultur.

  • Wer um Automatisierung und CommTech einen Bogen macht, schafft sich selbst ab.

  • Ohne Kommunikation ist Führung unmöglich – der Scholz-Effekt.

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Das Trends-Webinar ist nur eines von vielen Staffbase-Events. Schau doch mal auf dieser Seite vorbei und erhalte einen Überblick über alle kommenden und vergangenen Events.

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